Samstag, 25. Juli 2009

MÜNZSTRAßE 21 2.HOF BERLIN-MITTE


Der zweite Hof in der Neuen Schönhauser 21 ist ein alter Gewerbehof, der auch heute wieder gewerblich genutzt wird.

MÜNZSTRAßE 21 1.HOF BERLIN-MITTE


Einer meiner Lieblingshöfe. Der erste Hof in der Neuen Schönhauser 21. Ich mag das alte unsanierte Gebäude, bei dem man noch erkennen kann, dass es einmal sehr schön gewesen sein muss und den blumigen verwilderten Hof mit dem großen Brunnen. Irgendwie haben nicht sanierte Häuser doch den größten Charme. Unlängst wurde das Haus an den amerikanischen Alteigentümer rückübertragen. Wahrscheinlich hat auch dieses Haus eine jüdische Vergangenheit. Verkauf und Sanierung seien bisher am Geld gescheitert.
Im Vorderhaus befindet sich heute der Münzsalon, der gerne von großen Unternehmen für Veranstaltungen mit gewünschtem Szenecharakter gemietet wird und sich als exklusiver Salon versteht, für dessen Besuchsrecht man einen hohen Clubbeitrag blechen muss. Unter www.kubische-panoramen.de gibt es einen virtuellen Rundgang über die Höfe. Leider fehlt hier noch die schöne Bepflanzung.

NEUE SCHÖNHAUSER STRAßE 13 BERLIN-MITTE




Wow! Das sieht hier schon mehr aus wie in einem Kurpark als auf einem Berliner Hinterhof. Jedoch habe ich auch das zweite hässliche Gesicht des großen Hofs entdeckt...

SOPHIENSTRAßE 22 BERLIN-MITTE


Auf dem ersten Hof findet man üppige Blumenbeete mit einer Vielzahl verschiedener Blumen. Auf dem zweiten Hof befindet sich das kulturwissenschaftliche Institut der Humboldt Uni. Die Studenten werden übrigens per Schild aufgefordert, sich nicht auf dem ersten Hof aufzuhalten. Schade.

LINIENSTRAßE 54 BERLIN-MITTE




Auf vielen Höfen habe ich gesehen, wie Mieter versuchen mit kleinen Mitteln ihren Hof zu verschönern. Man greift zu Topfpflanzen, Farbe und Spiegeln. Gerade bei den modernen und öffentlichen Höfen sieht man ziemlich deutlich, dass dort richtige Gärtner am Werk waren, während die Hinterhöfe wenig zentraler Mietshäuser sich selbst überlassen werden.

LINIENSTRAßE 46 BERLIN-MITTE


Ein weiterer Hof in der Linienstraße, der noch recht unsaniert daherkommt. Aber auch hier haben Mieter scheinbar versucht, ihren Hof mit Kübelpflanzen optisch aufzupeppen.

LINIENSTRAßE 50 BERLIN-MITTE


Beim Blick nach oben fühlt man sich hier etwas, als ob man in einen Brunnen gefallen wäre. Der Hof ist klein und zubetoniert und in der Mitte nochmal durch einen Zaun getrennt, als ob es nicht schon zu wenig Platz gäbe. Dazu steigt einem der Müllgeruch in die Nase... Man muss ja auch mal die Kehrseiten der Höfe dieser Gegend zeigen.

MULACKSTRAßE 8 BERLIN-MITTE


Auch bei Neubauten findet man immer wieder kleine Hinterhöfe. Hier eine moderne Variante aus der Mulackstraße. Mir persönlich gefällt eher die Kombination aus einem schönen Hof und einem Altbau. Besonders in der Mulackstraße findet man heute viele Neubauten. Die Straße war zu DDR-Zeiten geprägt von großen Baulücken, die noch von Bombenschäden aus dem zweiten Weltkrieg herrührten, die nach der Wende durch Neubebauung geschlossen wurden.

MÜNZSTRAßE 15 BERLIN-MITTE



Man findet in der Münzstraße 15 drei Gewerbehöfe, die modern umgestaltet wurden. Hier sitzt heute u.a. eine bekannte Werbeagentur.

GROßE HAMBURGER STRAßE 32 BERLIN-MITTE


Der Hof wird gastronomisch vom Remake, einem eher teuren Restaurant, genutzt.

DIRCKSENSTRAßE 41 BERLIN-MITTE


Von der Dircksenstraße gelangt man über drei Höfe zur Münzstraße. Die alten Gewerbehöfe sind geprägt durch Unternehmen und Galerien.

NEUE SCHÖNHAUSER STRAßE 8 BERLIN-MITTE


Einer der ältesten Höfe in der Spandauer Vorstadt und im Scheunenviertel. Viel anders wird er vor über 200 Jahren auch nicht ausgesehen haben. Der Hof gehört zu dem "Haus mit den sechs Mädchenköpfen". Der Name bezieht sich auf die Fassadengestaltung des Vorderhauses, einem Rokokobau, der selten ist für die Gegend. In einem Buch über Altberlin von Hans Ludwig kann man lesen, dass auf diesem Hof einmal ein Pferdefuhrwerk einbrach, da es eine vergessene zugeschüttete Zisterne zu stark belastete. Einst gehörte das Haus einem gewissen Herrn Mollard, der auch Besitzer des Weinberges und eines Kaffeegartens vor der alten Berliner Stadtmauer (heute vermutlich Ort des Weinbergparks) war. Später gründete sich hier der Altberliner Verlag und eine Ölfabrik zog ein.

NEUE SCHÖNHAUSER STRAßE 19 BERLIN-MITTE



In der Neuen Schönhauser Straße 19 findet man drei offene gepflegte Höfe. Einst war hier die Butter- und Fettwarenhandlung Schramm & Goldenring. Heute gibt es hier Yoga, Billiard und Souvenirs. Generell findet man in dieser Straße große Hofanlagen mit mehreren Hinterhöfen, durch die man teilweise bis zur Dircksenstraße gelangt. Viele Höfe haben eine gewerbliche Vergangenheit und sind auch heute wieder Sitz kleiner Unternehmen, weshalb auch die meisten Höfe offen zugänglich für Passanten sind.

NEUE SCHÖNHAUSER STRAßE 12 BERLIN-MITTE


Ein schön gestalteter Hof mit Obstbäumen, einem Kinderspielplatz und vielen Gartenmöbeln. Hier würde man gar nicht auf die Idee kommen, mitten in Berlins Innenstadt zu sein. Im Internet findet man heraus, dass das Haus bereits zwischen 1764 und 1798 für eine Dorothea Carolina Jablonski errichtet wurde. Die rundbogige Durchfahrt des Hinterhauses führte bis 1880 zum Festungsgraben, an denen heute nur noch ein Straßenname erinnert.

NEUE SCHÖNHAUSER STRAßE 20 BERLIN-MITTE



Der dritte Hof der Kurt-Berndt Höfe, benannt nach dem Architekt und Bauunternehmer, der auch die Hackeschen Höfe entwarf und baute. Die 1911 erbaute Hofanlage aus drei Höfen ist eine typische Berliner Gewerbebau mit verklinkerten Fassaden. Mit ihren sauberen Fassaden, großen Fensteröffnungen und sanitären Anlagen entsprachen die Hinterhäuse zur Zeit des Baus einem modernen Standard, der eher unüblich war. Die Häuser beherbergten einst Texilproduzenten, Händler, eine Gastwirtschaft, eine Kaffeerösterei, später eine Papierfabrik, eine Gummiwarenfabrik und eine Buchdruckerei. Nach dem Krieg zog das Physikalische Institut der Humoldt Universität hier ein. Heute beherbergen die Höfe die für Mitte typische gewerbliche Mieterstruktur von Dienstleistungsunternehmen der Kommunikations-, Kunst- und Modebranche. Das Goethe Institut ist Mieter im Vorderhaus. Die Höfe wurden mit der Sanierung nicht groß umgestaltet. Jediglich eingelassene Bodenlichter in den Durchgängen geben den Höfen eine zeitgemäße Ausstrahlung.

NEUE SCHÖNHAUSER STRAßE 10 BERLIN-MITTE


Hübscher alter Hof. Der Hinterhof wird gastronomisch von einem italienischen Restaurant aus der Rosenthaler Straße genutzt.

Freitag, 24. Juli 2009

ALTE SCHÖNHAUSER STRAßE 33/34


Hinterhof mit schönem alten Pflaster plus moderner Grünanlage. Wegen des Waxing-Studios im Hinterhof ist der Hof offen zugänglich. Wenn man durch die Fenster im Hinterhaus schaut eröffnet sich ein kleiner Einblick auf einen zweiten Hof, der sehr grün und verwunschen zu sein scheint. Leider habe ich noch keine Gelegenheit gefunden dorthin zu gelangen. Vielleicht gehört der zweite Hof auch schon zur Max-Beer Straße.

ALTE SCHÖNHAUSER STRAßE 29


Kleiner Hinterhof in der Alten Schönhauser

ALTE SCHÖNHAUSER STRAßE 23/24


Durch eine offene Durchfahrt gelangt man auf einen großen eher unspektakulären Hinterhof. Nennenswert ist hier aber das wild wuchernde Meer aus wilden Rosen auf dem südlichen Hofteil.

RÜCKERSTRAßE 4 BERLIN-MITTE


Einst befand sich die Bronzewarenfabrik und Metallgießerei Carl Legel im Hinterhaus der Rückerstr. 4. Von dieser gewerblichen Nutzung zeugen noch die angelegten Spuren für die Kutschen auf der Zufahrt zum Hof. Heute findet man auf dem Hof findet verschiedene kleine Unternehmen.
Die Rückerstraße ist eine kurze Verbindung zwischen Linienstraße und Mulackstraße. Seit ihrer Entstehung 1699 hieß sie die Wüste Gasse, weniger wegen eines dortigen wüsten Treibens, sondern weil das Gebiet, das einst Stadtfreiheit hieß und brach lag, wirklich einer Wüste ähnelte. Eine Weile nannte man die Gasse auch Kirchhofsgasse, nach dem angrenzenden Garnisonskirchhof, und Trommelgasse - hier übten sich die Trommelschläger des Militärs. 1862 schließlich wurde sie in Rückerstraße umbenannt. Eine Schlächterei gab es hier, eine Kneipe, genannt die Rücker-Diele, die unvermeidliche Destillation auf der Ecke. Und schließlich den "Ochsenkopf". Bettler, Prostituierte, kleine Hehler brachte man von den Polizeiwachen hierher.

SOPHIENSTRAßE 21 BERLIN-MITTE



Der erste und zweite Hof der Sophie-Gips Höfe, die die Sophienstraße mit der Gipsstraße verbinden. Auf dem zweiten Hof befindet sich übrigens das "Barcomi", wo man wirklich leckeren amerikanischen Kuchen essen kann. Ich empfehle die Auswahl an vier Kuchenstücken, die man sich selber aussuchen darf. Das Ganze kostet um die 7 Euro.

SOPHIENSTRAßE 20 BERLIN-MITTE


Den zweiten Hof der Sophienstraße 20 kann man durch ein Tor von den angrenzenden Sophie-Gips Höfen aus betreten, das aber leider bisher fast immer verschlossen war. Der Hof ist wirklich schön begrünt worden, mit Parkbank und einem großen Springbrunnen.

SOPHIENSTRAßE 8 BERLIN-MITTE


Den Hof in der Sophienstraße 8 fand ich wirklich nett. Zwar klein, aber sehr verwuchert und mit vielen Blumen. Wegen Bauarbeiten kommt man zur Zeit auf den Hof, der sonst immer verschlossen war. Es gibt dort übrigens dieselben Geländer oder "Kunstwerke", welche man auch in den Rosenhöfen in der Rosenthalerstraße findet.

SOPHIENSTRAßE 16 BERLIN-MITTE


Gibt schönere aber auch hässlichere Höfe...

SOPHIENSTRAßE 19 BERLIN-MITTE


Auf dem zweiten Hinterhof in der Sophienstraße 19 findet man die Jugendherberge Sophienhof. Die eine Begrenzungsmauer des Hofs wurde künstlerisch gestaltet.

SOPHIENSTRAßE 18 BERLIN-MITTE


Der beiden Hinterhöfe in der Sophienstraße 18 beherbergen die Sophiensäle, wo heute Theateraufführungen stattfinden. Sie befinden sich im ehemaligen Handwerkervereinshaus, dessen bewegte Geschichte mit seinem Bau 1904/ 1905 beginnt. In dieser Stätte konnten sich Handwerksgesellen fachlich weiterbilden und sich auf die Meisterprüfung vorbereiten. Der Ort diente auch geselliger Zusammenkünfte. In den 10ern und 20ern des vergangenen Jahrhunderts fanden hier Versammlungen der radikalen Linken statt. Unter anderem sprachen Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg hier. In der Nazi-Zeit waren im Gebäude holländische Zwangsarbeiter inhaftiert. In der Zeit der DDR nutze das Maxim Gorki Theater die Räumlichkeiten als Werkstätten für ihre Bühnenproduktionen.

SOPHIENSTRAßE 34 BERLIN-MITTE


Ein weiterer trister Hof, diesmal in der Sophienstraße. Die Fassaden der Vorderhäuser wurden in der Straße bereits zu DDR-Zeiten saniert, wo die Straße eine Art Vorzeigefunktion hatte. Einige Hinterhäuser sind hier immer noch nicht saniert worden, was sich auch an der Hinterhofgestaltung zeigt.

ALTE SCHÖNHAUSER STR 39 BERLIN-MITTE


Einen sehr unschönen Hinterhof habe ich in der Alten Schönhauser Straße gefunden. Andere Beispiele zeigen, dass man auch aus einem zubetonierten Hof noch etwas herausholen kann wie z.B. in der Linienstraße 54 und 46.

Sonntag, 19. Juli 2009

GIPSSTRAßE 4 BERLIN-MITTE


Dieser Hinterhof war der kleinste, aber auch der schönste Hof, den ich auf meiner letzten Fototour entdeckt habe. Die findigen Mieter haben große alte Spiegel im Hof aufgehängt, um noch mehr Licht einzufangen. Und es funktioniert...

LINIENSTRAßE 144 BERLIN-MITTE


Platz 2 erhält dieser schöne lichte Innenhof in der Linienstraße. Ein nachts von unten beleuchteter Steg führt- wie sollte es anders sein in Mitte- zu Architektur- und Designbüros im Hinterhaus.

LINIENSTRAßE 159 BERLIN-MITTE


Platz 3 geht an den blumigsten Hof der Spandauer Vorstadt! Heute befindet sich auf dem zweiten Hof ein Architekturbüro.

LINIENSTRAßE 152 BERLIN-MITTE


Ein weiterer schöner Hinterhof in der Linienstraße mit Springbrunnen. Die Linienstraße war einst die Straße, die entlang der Berliner Stadtmauer und Zollgrenze führte. Die zunächst kaum bebaute Straße, die dieser Linie folgte, hieß zunächst nur Linie, später dann- die offizielle Benennung erfolgte erst 1821- dann Linienstraße.

LINIENSTRAßE 150 BERLIN-MITTE


Der zweite Hinterhof in der Linienstraße 150 ist besonders schön und grün. Als der Postbote vorne das Tor aufschloss, konnte ich mich für ein schnelles Foto auf die beiden idyllischen kleinen Höfe schleichen, wobei ich mit wachem Auge von einer Rentnerin und ihrer Katze beobachtet wurde...

MULACKSTRAßE 27 BERLIN-MITTE


EIn traditioneller kleiner Hof in der Mulackstraße im Scheunenviertel. Um die Jahrhundertwende herum war die Mulackstraße eine zwielichtige Straße, in der sich Prostituierte und Gauner herumtrieben. Heute gehört sie zu den gefragtesten Berliner Wohnstraßen.

LINIENSTRAße 154 A BERLIN-MITTE


Ein schönes Hinterhofplätzchen...

LINIENSTRAße 154 A BERLIN-MITTE


Alt und neu auf dem Hinterhof. Die Kombination gibt es ja im Scheunenviertel und in der Spandauer Vorstadt bekanntlich inzwischen häufig.

LINIENSTRAßE 127 BERLIN-MITTE


Fotografiert nach einem heftigen Regenguss in Mitte. Aber hier kam das Wasser nicht nur von oben sondern auch von unten. Ein Springbrunnen ist das Zentrum des Hinterhofs.

AUGUSTSTRAßE 82 BERLIN-MITTE


Goldfischteiche gibt es also auch auf Hinterhöfe...

AUGUSTSTRAßE 23 BERLIN-MITTE


Einer der traditionellsten Hinterhöfe, die ich in der Spandauer Vorstadt und im Scheunenviertel gefunden habe. Er erinnert an die Zeit, in der der Berliner Hinterhof Ort kleiner Werkstätten und Handwerksbetrieben war, die oft in zusätzlichen kleinen Anbauten und Verschlägen in den Höfen entstanden.

UND NOCHMAL AUGUSTSTRAßE 23 BERLIN-MITTE


...und der Eingang zum unsanierten Vorderhaus, wie man es heute nur noch selten in der Gegend sieht.
Die Auguststraße war einst ein Zentrum des jüdischen Lebens in Berlin und bekannt durch "Clärchens Ballhaus" oder die Geschichte des jüdischen Kinderheims "Ahawah". Mehr zur Straße gibt es auf http://auguststrasse-berlin-mitte.de.

AUGUSTRSTRAßE 27 BERLIN-MITTE


Ein gemütlicher Hof in der Auguststraße mit Rasen und Rosen. Die Brandwand wurde gelb gestrichen und wirkt jetzt trotz ihrer Höhe etwas weniger bedrohlich. Im Vorderhaus befindet sich heute ein Kunstbuchladen durch den man, nach vorgegebenem Kaufinteresse natürlich, auf den netten Hinterhof gelangt.

GIPSSTRAßE 3 BERLIN-MITTE


Inzwischen gastronomisch vom "Kuchi" genutzter Hinterhof in der Gipsstraße. Solche asphaltierten Böden fand man früher in den meisten Hinterhöfen der Gegend. Oft wurden erst nach der Wende im Rahmen der Sanierung der Spandauer Vorstadt die Böden aufgebrochen und Garten ähnliche Höfe angelegt. Was hat es mit dem "KINO" auf sich?

GIPSSTRAße 7 BERLIN-MITTE


Fotografiert an einem Sommertag in der Gipsstraße, einer der historischen Straßen der Spandauer Vorstadt in einem der ältesten erhaltenen Stadtteile Berlins.

GIPSSTRAßE 11 BERLIN-MITTE


Das Bürgerhaus Nr. 11, um 1800 als zweigeschossiger Putzbau mit neun Achsen errichtet, ist das älteste Wohngebäude der Gipsstraße und eines der seltenen Beispiele frühklassizistischer Architektur in Berlin. Der Bildhauer Bettkober achtete besonders auf eine kompromisslos moderne Gestaltung. Die Fassade zeichnet sich durch ausgewogene Proportionen und die Beschränkung auf wenige gliedernde Gesimse, Konsolen und Mäanderbänder aus.
1843 erwarb der Architekt Stier, Professor an der Bauakademie und früher Zeichner bei Schinkel, das Haus und wohnte darin. Tischlermeister Mermel errichtete 1872 das Quergebäude im Hof und stockte das ehemals zweigeschossige rechte Seitengebäude auf. An der Hoffassade schmückt eine rahmende Stuckdekoration die Treppenhausfenster. Im Giebel ist ein halbkreisförmiges Fenster von 1800 erhalten. Die stark beschädigte klassizistische Fassade ist wiederhergestellt. Die durch Holzschädlings- und Schwammbefall gefährdete eingestemmte Holztreppe über der Durchfahrt ist mit Heißluft behandelt und mittels additiver Konstruktionen gesichert. Mit den Fördermitteln ist ein bestimmendes typologisches Element im Grundriss des Berliner Wohnhauses aus dem 18. Jahrhundert vor dem Verfall gerettet und erhalten worden.